WordPress & DSGVO: So entfernst du die IP Adresse bei WordPress Kommentaren

Das Speichern der IP eines kommentierenden Nutzers auf deiner Website ist im Rahmen der DSGVO nicht mehr erlaubt. Auch schon vor dem Inkrafttreten der neuen Datenschutz-Grundverordnung war das Speichern nicht erlaubt.

Damit du diesen Teil der Erfรผllung deiner Pflichten im Namen des Datenschutzes ohne groรŸen Aufwand und ohne lange Zeitinvestition schnell abhaken kannst, zeige ich dir in diesem Artikel:

  • Zwei Wege, die Speicherung der IP Adresse deiner Kommentatoren zu verhindern
  • wie du bereits gespeicherte IP Adressen nachtrรคglich lรถschen kannst

(Natรผrlich ist das keine Rechtsberatung da ich hierzu weder berechtigt noch in der Lage bin. Alle Informationen sind von mir recherchiert und beinhalten meine persรถnlichen Empfehlungen.)


Das hier ist der erste Teil meiner Artikelreihe zu WordPress und der DSGVO. Bestimmt interessieren dich auch die anderen Artikel dazu:

So entfernst du die IP Adresse bei WordPress Kommentaren
Wie du Google Analytics mit WordPress verbindest [DSGVO konform]
So fรผgst du den Facebook Pixel in WordPress ein [DSGVO konform]
Real Cookie Banner โ€“ das beste WordPress Cookie Plugin
Wie du in WordPress Google Fonts DSGVO konform einbaust
Spam-Kommentare DSGVO konform herausfiltern

Wieso du die IP Adressen entfernen musst

Zunรคchst eine grobe Erklรคrung, was das eigentlich ist:

Die IP Adresse ist eine Adresse, die jedem an das Internet angebundenen Gerรคt zugewiesen wird. Sie gehรถrt zu den personenbezogenen Daten, da mit ihrer Hilfe ein Gerรคt identifiziert werden kann. Alle Infos zur IP Adresse findest du auf Wikipedia.

WordPress speichert bei jedem Kommentar die IP Adresse des Kommentierenden zusammen mit der E-Mail Adresse und dem angegebenen Namen. Die Speicherung der beiden letzteren Daten ist wohl in Ordnung, da im Zweifelsfall die Interessen des Websitebetreibers gegen die betroffenen Grundrechten des Nutzers abgewogen werden mรผssen.

IP Adressen bei Kommentaren in WordPress
WordPress speichert bei jedem Kommentar die IP des kommentierenden Nutzers.

Das Speichern von IP Adressen ist allerdings lediglich zulรคssig, wenn es fรผr die generelle Funktionsfรคhigkeit eines Dienstes notwendig ist. Im Falle einer Kommentarfunktion ist die IP Adresse nicht nรถtig, um die Funktionsfรคhigkeit zu gewรคhrleisten.

Darum musst du also nicht nur dafรผr sorgen, dass bei zukรผnftigen Kommentaren die IP Adresse nicht mehr gespeichert wird, sondern auch dass bisher gespeicherte IPs gelรถscht sind.

Was du aber wissen musst ist, dass durch das Entfernen der IP Adressen gรคngige Anti-Spam Plugins nicht mehr zu 100% funktionieren. Zudem kรผmmert sich das WordPress Team wohl um eine Anpassung des WordPress Cores an die DSGVO, somit sollte Ende Mai auch von Haus aus eine Lรถsung fรผr die Speicherung der IP Adressen integriert sein.

So lรถschst du bisher gespeicherte IP Adressen

Wie fast alle anderen Inhalte und Daten, werden auch die IP Adressen der kommentierenden Nutzer in der Datenbank gespeichert, welche mit WordPress verbunden ist. Um die gespeicherten IPs zu lรถschen, musst du dich also รผber phpMyAdmin in deine Datenbank einloggen und dort die entsprechenden Daten lรถschen.

Keine Sorge, das ist einfacher als es klingt.

Als erstes legst du ein Backup deiner Datenbank an. Logge dich anschlieรŸend bei deinem Hoster ein und logge dich mit dem Tool phpMyAdmin (wird von den meisten Hostern genutzt) in deiner Datenbank ein. Je nach Hoster gibt es hierfรผr einen eigenen Menรผpunkt namens โ€žphpMyAdminโ€œ, oder du kommst รผber die Datenbankรผbersicht zur Verwaltung dieser Datenbank.

Wenn du die richtige Datenbank (und bei mehreren WordPress Installationen innerhalb der gleichen Datenbank auch die richtige Tabelle) ausgewรคhlt hast, findest du die Kommentare und IP Adressen in der Spalte โ€žcomment_author_IPโ€œ der Tabelle โ€žwp_commentsโ€œ.
(Wenn du einen anderen Prรคfix eingestellt hast, ist dieser entsprechend anders als โ€žwp_โ€œ).

Screenshot der wp_comments Tabelle
So sieht die wp_comments Tabelle aus, mit einer Sammlung sรคmtlicher IP Adressen.

Jetzt hast du die IP Adressen gefunden und musst sie nur noch lรถschen. Das kรถnntest du natรผrlich hรคndisch machen, indem du die Tabellenspalten bearbeitest und die Adressen lรถschst, das macht aber nur bei sehr wenigen Kommentaren Sinn. Hast du schon einen Haufen Kommentare, dann kannst du diesen Prozess mit einem Befehl automatisieren.

Wรคhle nun oben in phpMyAdmin den Reiter โ€žSQLโ€œ aus. Hier kannst du nun den folgenden Befehl eingeben (bei einem anderen Prรคfix musst du das โ€žwp_โ€œ anpassen):

UPDATE wp_comments SET comment_author_IP = ' ';

Nach dem Absenden solltest du nun eine grรผn umrandete Erfolgsmeldung bekommen, die so aussieht:

SQL Befehlt zum Lรถschen der IP Adressen
Gib unter โ€žSQLโ€œ den Befehl zum Lรถschen ein und du bekommst die grรผn umrandete Erfolgsmeldung.

Diese Meldung bedeutet nun also, dass die IP Adressen aus deiner Datenbank gelรถscht wurden und nun so aussieht:

wp_comments Tabelle ohne IP Adressen
Jetzt sind keine IP Adressen der kommentierenden Nutzer mehr gespeichert.

So, alle gespeicherten IP Adressen der bisherigen Kommentare sind nun gelรถscht und somit hast du Schritt eins geschafft!

Jetzt muss nur noch das zukรผnftige Speichern verhindert werden.

Speichern der IP Adresse in zukรผnftigen Kommentaren verhindern

Um in der Zukunft die IP Adressen nicht zu speichern, kannst du zwei Wege gehen. Entweder fรผgst du einen kurzen Codeschnipsel in die functions.php Datei ein, oder du installierst dir ein Plugin.

Ich bevorzuge, wie fast immer, das manuelle Einfรผgen des Codes. Genau darum starte ich auch mit der Anleitung hierfรผr.

Einfรผgen eines Codes in die functions.php

Navigiere in deinem FTP Programm zu dem aktiven Child-Theme (wp-content -> themes -> deinChildTheme). ร–ffne die darin enthaltene functions.php Datei und fรผge den folgenden Code ein:

function  wpb_remove_commentsip( $comment_author_ip ) {
	return '';
	}
add_filter( 'pre_comment_user_ip', 'wpb_remove_commentsip' );

Es ist sehr wichtig, dass dieser Code in der functions.php Datei deines Child Themes landet, ansonsten wird er beim nรคchsten Update deines Themes รผberschrieben!

Nutzung eines Plugins

Wie immer gibt es auch fรผr diesen Zweck ein Plugin. Mit Remove IP wird die IP Adresse des kommentierenden Nutzers ganz einfach durch 127.0.0.1 ersetzt, was eine typische localhost IP Adresse ist, die nicht personenbezogen ist.

Das Plugin entfernt allerdings nur die IP Adressen zukรผnftiger Kommentare und wirkt nicht rรผckwirkend!

Ja, das Plugin wurde lange Zeit nicht aktualisiert. Da es aber fast nichts anderes tut als der Code, den du in die functions.php einfรผgen kannst, gibt es hier auch nichts zu aktualisieren.

Die DSGVO nervt? Schlage (fast) alle Fliegen mit einer Klappe!

Hier Google Fonts, dort Google Analytics Tracking Opt-Out, ach und natรผrlich auch ein Opt-Out fรผr den Facebook Pixelโ€ฆ Ganz ehrlich, die DSGVO kann richtig nervenโ€ฆ

Um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, mรถchte ich dir meine DSGVO Plugins ans Herz legen und dasย Plugin Real Cookie Banner empfehlen. Ich nutze es selber auf allen Websites von mir und auch auf den Seiten meiner Kunden.

Das Plugin bietet dir die wichtigsten Mรถglichkeiten, und lรคsst dich ein funktionierendes Opt-In fรผr Google Analytics, Facebook Pixel und alle weiteren Cookies & externen Verbindungen auf deiner Website einbauen. Und es hat sogar noch mehr zeitsparende Funktionen, um dir die Anpassung an die DSGVO zu vereinfachen!

Welche Variante nutzt du zur Entfernung der IP Adresse? Das Plugin oder den Code?


Nรคchster Artikel dieser Serie

Wie du Google Analytics mit WordPress verbindest (DSGVO konform)


Jonas Tietgen

Dein WordPress Ninja mit 10+ Jahren Erfahrung, Grรผnder von WP Ninjas und SEO Nerd.

Jonas hilft Solopreneuren, ihre WordPress Websites selber รผberarbeiten, pflegen und optimieren zu kรถnnen.

Schon seit er 14 ist, baut er Websites mit WordPress und arbeitet seit Jahren tรคglich mit WordPress. Dadurch hat er Erfahrung mit so ziemlich jedem Theme und Plugin, kennt WordPress auswendig und toppt das Ganze mit einer Liebe zu Webdesign (inklusive Webdesign-Studium) und SEO.

In รผber 120 Tutorials stellt er dir in seinem Blog sein gesamtes Wissen zur Verfรผgung, erweitert dein SEO-Wissen in seinem Search Effect Podcast, sowie dem Keyword-Magic-Workshop und unterstรผtzt dich in Coachings und รผber seinen beliebten Mitgliederbereich.

Abseits von WordPress nerdet Jonas gerne รผber Gesundheit ab, macht viel Krafttraining und weiteren Sport und baut immer wieder spannende Website-Projekte wie bambuslife.de oder wattlife.de auf.


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