WordPress FTP Zugang einrichten – Schritt für Schritt Anleitung

Du möchtest per FTP auf deine WordPress-Installation zugreifen, hast das aber noch nie gemacht?

Ich weiß, das kann nervös machen.

Mit dieser Anleitung führe ich dich durch die notwendigen Schritte und zeige dir, auf welche Stolpersteine du achten musst – so geht nichts schief!

Was ist FTP?

Die Abkürzung „FTP“ steht für File Transfer Protocol.

FTP ist ein Übertragungsprotokoll, das dir ermöglicht, dich und deinen Rechner mit einem Server zu verbinden.

Stelle dir diese Verbindung vor, als würdest du eine externe Festplatte oder einen USB-Stick anschließen, um Dateien und Ordner zu übertragen. Nur dass du in diesem Fall Zugangsdaten benötigst, weil sonst jeder beliebige Mensch auf den Server zugreifen könnte.

Im Zusammenhang mit WordPress kannst du also per FTP auf die Dateien und Ordner deiner WordPress Installation zugreifen, die auf dem Server deines Hosters liegen.

Wofür du einen FTP-Zugang brauchst

Wenn du WordPress manuell installieren möchtest oder auch Dateien und Ordner deiner WordPress Installation bearbeiten möchtest, solltest du das per FTP machen.

Klassische Anwendungsbereiche sind:

  • WordPress installieren
  • WordPress, Themes und Plugins manuell aktualisieren
  • Alle Plugins deaktivieren, falls die Website nicht mehr erreichbar ist
  • WP Debug aktivieren
  • Code in die wp-config.php, .htaccess oder functions.php Dateien einbauen
  • Ein Child-Theme anlegen

Lass uns die fünf Schritte zur Einrichtung deines WordPress-FTP-Zugangs durchgehen:

1. FTP-Client herunterladen & installieren

Zunächst benötigst du einen sogenannten „FTP-Client“. Das ist ein auf deinem Rechner installiertes Programm, das dich die FTP-Verbindung zum Server herstellen lässt.

Ich empfehle dir das kostenlose „FileZilla„, mit dem ich selbst schon seit vielen Jahren arbeite. Darauf basiert auch diese Anleitung.

Falls du eine Alternative möchtest, schaue dir das ebenfalls kostenlose „Cyberduck“ an.

Lade dir zunächst den FileZilla herunter.

Hierfür navigierst du auf die Website von FileZilla und klickst zunächst auf „Download FileZilla Client“

Screenshot der FileZilla Website mit einem Pfeil auf den FileZilla-Client-Download-Button
WICHTIG: Klicke auf „Download FileZilla Client“ und nicht auf „FileZilla Server“.

Jetzt wirst du auf die Download-Seite des FileZilla-Clients geleitet.

Stelle sicher, dass das angezeigte Betriebssystem mit deinem genutzten Betriebssystem übereinstimmt (falls nicht, nutze die Icons unten, um das passende System auszuwählen) und klicke dann auf den grünen Download-Button:

Screenshot der FileZilla Website mit Pfeilen auf das angezeigte Betriebssystem, die Wahl des passenden Betriebssystems und den Download-Button.
Prüfe, ob das korrekte Betriebssystem erkannt wurde, wähle optional das Richtige aus und lade FileZilla dann herunter.

Installiere FileZilla jetzt auf deinem Rechner und öffne das Programm für später.

3. FTP-Zugang beim Hoster anlegen

Um per FTP auf den Server zuzugreifen, brauchen wir Zugangsdaten. Sie bestehen aus:

  • Server
  • Nutzername
  • Passwort
  • Verbindungsart
  • Port

Die Zugangsdaten findest du, indem du dich bei deinem Hoster einloggst und im Hosting-Backend nach „FTP“ oder Ähnlichem schaust.

Manchmal musst du auch einen neuen FTP-Zugang anlegen.

Hier sind kurze Anleitungen, wie du bei den verschiedenen WordPress Hostern einen FTP-Zugang anlegst oder die Zugangsdaten findest:

WPSpace FTP-Zugang anlegen

1. Navigiere aus dem WPSpace Dashboard bei deinem Tarif unter „Hosting verwalten“:

Screenshot der WPSpace Oberfläche mit Hervorhebung des "Hosting verwalten" Links

2. Öffne nun bei deiner Website den Reiter „Dashboard“ und klicke auf „FTP“:

Screenshot der WPSpace Plesk-Oberfläche mit Hervorhebung des "Dashboard" Reiters und "FTP" Links

3. Klicke auf „FTP-Konto hinzufügen“:

Screenshot der WPSpace Oberfläche zur Erstellung eines FTP-Kontos mit Hervorhebung des "FTP-Konto hinzufügen" Buttons

4. Fülle die vorgegebenen Felder aus und klicke anschließend auf „OK“:

Screenshot der WPSpace Oberfläche zum Eingeben der FTP-Zugangsdaten.

FTP-Kontoname: Mit diesem Namen kannst du dich später einloggen.
Basisverzeichnis: Lass das Slash / stehen, so kannst du auf alles zugreifen.
Passwort: Hinterlege ein sicheres Passwort und speichere es für später.

Raidboxes FTP-Zugang finden

Der FTP-Zugang bei Raidboxes muss gar nicht angelegt werden, du musst dir nur die Zugangsdaten aus dem Dashboard deiner Box schnappen:

Screenshot des Dashboards einer Box bei Raidboxes mit Hervorhebung der FTP-Zugangsdaten auf der rechten Seite

All-Inkl FTP-Zugang anlegen

1. Logge dich im KAS (technische Verwaltung) ein.
2. Navigiere unter „FTP“ und klicke rechts oben auf „Neuen FTP-Nutzer anlegen“:

Screenshot des KAS von all-inkl mit Hervorhebung des Menüpunkts "FTP" und dem Link zu "Neuen FTP-Nutzer anlegen".

3. Fülle die vorgegebenen Felder aus und klicke anschließend auf „Speichern“:

Screenshot der Einrichtung eines FTP-Zugangs bei all-inkl

Beschreibung: Damit du weißt, wofür dieser Zugang ist.
Pfad: Lasse das Feld leer oder hinterlege ein Slash /. So kannst du auf alle Ordner zugreifen.
Passwort: Hinterlege ein Passwort und speichere es dir für später.
Zugriffsberechtigung: Ändere hier nichts.
Virenschutz: Ändere hier nichts.

Siteground FTP-Zugang anlegen

Bei Siteground findest du die FTP-Zugänge in deiner Seitenverwaltung und dann in der linken Sidebar unter „Site“ → „FTP-Konten“.

Gib hier einfach einen Kontonamen und ein Passwort an und speichere beides für später:

Screenshot der Siteground Oberfläche zur Verwaltung einer Website mit Hervorhebung des Menüpunkts "FTP-Konto" und den Feldern für den Kontonamen und das Passwort.

Kinsta FTP-Zugang anlegen

Bei Kinsta brauchst du gar keinen FTP-Zugang anzulegen, er ist bereits ready und wartet auf dich.

Navigiere zu deiner Seitenverwaltung und du siehst direkt im Dashboard eine Box mit der Überschrift „SFTP / SSH“ mit allen notwendigen Daten:

Screenshot der Kinsta Oberfläche zur Verwaltung einer Website mit Hervorhebung der Box für die SFTP und SSH Daten.

4. FTP-Zugang in FileZilla hinterlegen & speichern

Mit deinem angelegten FTP-Zugang und den Zugangsdaten können wir jetzt die Verbindung zum Server in FileZilla herstellen.

Klicke hierfür in FileZilla zunächst ganz oben links auf das erste Icon für den Servermanager:

Screenshot von FileZilla mit Hervorhebung des Icons für den Servermanager in der Werkzeugleiste ganz links.
Öffne als erstes den Servermanager.

Klicke jetzt auf „Neuer Server“ und gib ihm einen Namen. Ich nutze immer die Domain als Namen, damit ich den Server später wiederfinde.

Gib anschließend die Verbindungsdaten ein.

In der Regel findest du die Zugangsdaten im Backend deines Hosters, wo du deinen FTP-Zugang auch angelegt hast. Falls dort etwas fehlt, schaue einfach in der Hilfe des Hosters oder google nach „Hoster FTP Zugangsdaten“.

Protokoll: Meistens SFTP, nur bei allgemeinen Hostern wie Strato gerne auch mal FTP.
Server: Meistens die Domain der Website oder eine vorgegebene Adresse.
Port: Entweder leer lassen oder nach Hoster-Vorgaben ausfüllen.
Verschlüsselung: Bei SFTP nicht notwendig, wenn FTP dann nicht verändern.
Verbindungsart: „Normal“ stehen lassen.
Benutzer: Gib hier den Benutzernamen deines FTP-Accounts an.
Passwort: Das von dir vergebene oder vom Hoster vorgegebene Passwort.

Screenshot des Servermanagers in FileZilla mit Hervorhebung des Buttons für einen neuen Server, die Benennung des Servers, sowie die Zugangsdaten und den Verbinden-Button.

Klickst du anschließend auf „Verbinden“, wird die Verbindung zwischen deinem Rechner und dem Server hergestellt.

Sollte hier ein Fenster aufploppen, dass das Zertifikat nicht übereinstimmt, bestätige einfach und die Verbindung wird hergestellt.

5. Dateien & Ordner übertragen

Jetzt kannst du Daten und Ordner auf den Server übertragen oder von ihm auf deinen Rechner herunterladen.

Lass mich dir zunächst die Oberfläche von FileZilla erklären, damit du weißt, was du überhaupt vor dir hast:

Screenshot von FileZilla mit Hervorhebung der vier verschiedenen Bereiche.

Verbindungsstatus:
Hier siehst du, ob die Verbindung hergestellt wurde und dir werden Fehler angezeigt.

Dateien & Ordner auf deinem Rechner:
Die Ordnerstruktur deines lokalen Rechners. Hier siehst du Ordner und Dateien, die auf der Festplatte deines Rechners liegen.

Dateien & Ordner auf dem Server:
Die Ordnerstruktur des Servers von deinem Hoster. Hier siehst du unter anderem deine WordPress Installation sowie weitere Ordner & Dateien.

Für das Hochladen von Dateien und Ordnern kannst du sie einfach per Drag & Drop an die gewünschte Stelle rechts (im Bild blau umrandet) in FileZilla ziehen.

Alternativ navigierst du links (im Bild pink umrandet) zu dem gewünschten Ordner oder der Datei, machst einen Rechtsklick und wählst „hochladen“.

Der Download funktioniert genau gleich: per Drag & Drop ziehst du die gewünschten Dateien oder Ordner in den gewünschten Ordner auf der linken Seite oder direkt in deinen Arbeitsplatz / Finder.

Alternativ kannst du auch hier einfach den Ordner oder die Datei mit einem Rechtsklick anklicken und „herunterladen“ wählen.

Die WordPress-Verzeichnisstruktur – wichtige Ordner & Dateien

Die Ordner- und Datei-Struktur sieht von Haus aus so aus, dass es drei Ordner gibt und eine Menge Dateien. Natürlich können mit der Zeit weitere Dateien und auch Ordner hinzukommen.

Frisch installiert sieht das so aus:

Screenshot der WordPress Datei- und Ordnerstruktur
WordPress besteht immer aus diesen Dateien und Ordnern.

Für die meisten Fälle reicht es erst einmal aus, die folgenden Dateien und Ordner zu kennen:

Sei bei diesen Dateien vorsichtig. Baust du hier einen Fehler ein, kann deine Website nicht mehr erreichbar sein.

wp-config.php (im Hauptverzeichnis)
Die Konfigurationsdatei von WordPress, in der unter anderem die Verbindung zur Datenbank hergestellt wird, gerne aber auch händisch oder von Plugins weitere Codes eingefügt werden, um technische Anpassungen vorzunehmen (beispielsweise um das PHP Memory Limit zu erhöhen).

.htaccess (im Hauptverzeichnis)
Eine Konfigurationsdatei des Servers. Auch hier wird von Plugins manchmal Code eingefügt, genau wie von WordPress Nutzern.

functions.php (unter „wp-content“ → „themes“ → „Dein Theme“)
Eine wichtige Datei deines Themes. Hier werden gerne Codes zur Anpassung von Theme-Funktionen eingefügt.

Plugins & Theme-Ordner (unter „wp-content“ → „themes“ / „plugins“)
In diesen Ordnern liegen deine installierten Themes und Plugins. Möchtest du beispielsweise ein Plugin deaktivieren, benennst du den Ordner dieses Plugins um. Zudem kannst du hier Plugins manuell aktualisieren und auch Themes manuell aktualisieren.

Fazit – Ein FTP-Zugang zu WordPress ist wichtig

Per FTP auf deine WordPress Installation zuzugreifen, kann dir in vielen Situationen nützlich sein.

Ob es direkt zu Beginn bei der manuellen Installation von WordPress ist, dem Einfügen von Codes in wichtige Dateien oder auch zur Unterstützung der Fehlerbehebung bei Fehlern in WordPress, per FTP hast du die Kontrolle über Dateien & Ordner, auch wenn du dich nicht in dein WordPress Backend einloggen kannst.

Meiner Meinung nach solltest du auf jeden Fall einen WordPress FTP-Zugang eingerichtet haben, um im Fall der Fälle sofort darauf zugreifen zu können.


Jonas Tietgen

Dein WordPress Ninja mit 10+ Jahren Erfahrung, Gründer von WP Ninjas und SEO Nerd.

Jonas hilft Solopreneuren, ihre WordPress Websites selber überarbeiten, pflegen und optimieren zu können.

Schon seit er 14 ist, baut er Websites mit WordPress und arbeitet seit Jahren täglich mit WordPress. Dadurch hat er Erfahrung mit so ziemlich jedem Theme und Plugin, kennt WordPress auswendig und toppt das Ganze mit einer Liebe zu Webdesign (inklusive Webdesign-Studium) und SEO.

In über 120 Tutorials stellt er dir in seinem Blog sein gesamtes Wissen zur Verfügung, erweitert dein SEO-Wissen in seinem Search Effect Podcast, sowie dem Keyword-Magic-Workshop und unterstützt dich in Coachings und über seinen beliebten Mitgliederbereich.

Abseits von WordPress nerdet Jonas gerne über Gesundheit ab, macht viel Krafttraining und weiteren Sport und baut immer wieder spannende Website-Projekte wie bambuslife.de oder wattlife.de auf.


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