WordPress Child Theme erstellen – warum, wann und wie?

In meinem Mitgliederbereich werde ich immer wieder gefragt, was ein Child Theme in WordPress ist und wann man es benötigt. Darum zeige ich dir in dieser Anleitung, wie du ein WordPress Child Theme erstellen kannst, was das überhaupt ist und wofür du es brauchst.

Ein Child Theme ist praktisch, wenn du Änderungen an deinem Theme vornehmen möchtest.

Erfahre, wie du ein Child Theme mit und ohne Plugin anlegst:

Ein WordPress Child Theme erstellen – so gehts

Es gibt mehrere Wege, Child Themes zu erstellen. Hier sind die sinnvollsten:

  • Prüfen, ob dein Parent Theme eines mitbringt
  • Mit Hilfe eines WordPress Plugins benutzen
  • Manuell per FTP-Upload

Die FTP-Methode erfordert etwas technisches Verständnis (oder Lernwillen) und etwa 30 Minuten Zeit. Dafür hast du volle Kontrolle darüber, was auf deinem WordPress-System passiert und du bekommst ein besseres Verständnis für die Dateistruktur.

Child Themes per Plugin anzulegen ist deutlich bequemer. Wenn du allerdings ein schlechtes Plugin heraussuchst (ich empfehle dir natürlich ein von mir geprüftes) kann das Child Theme schlecht programmiert sein oder dich auch mit Werbung zuballern.

Mit dem WordPress Child Theme Plugin, das ich dir empfehle, hast du allerdings nichts davon zu befürchten und sogar noch nützliche weitere Möglichkeiten.

Wusstest du, dass du von jeder beliebigen Website das genutzte WordPress Theme herausfinden kannst?

Prüfe, ob dein Theme ein Child Theme besitzt

Insbesondere bei gekauften Themes werden häufig Child Themes mitgeliefert.

Wenn du also ein Theme gekauft hast, lade das gesamte Paket herunter und schaue in dem heruntergeladenen Archiv, ob hier zusätzlich zum Parent Theme auch ein WordPress Child Theme mit dabei ist.

Wenn ja, lade sowohl das eigentliche, als auch das Child Theme hoch und aktiviere das Child Theme.

Das Child Theme mit einem Plugin erstellen

Child Theme Configurator Plugin
Ich empfehle dir das kostenlose „Child Theme Configurator“ Plugin

1. Installiere das kostenlose „Child Theme Configurator“ Plugin

Verwendest du lieber ein Plugin, navigiere im WordPress Dashboard zu „Plugins“ -> „Installieren“.

Gib in der Suchzeile „Child Theme Configurator“ ein, installiere und aktiviere anschließend das kostenlose Plugin.

Wurde das Plugin installiert, wählst du im Dashboard den neu hinzugefügten Menüeintrag „Werkzeuge“ -> „Kindthemen“ bzw. „Child Themes“.

2. Prüfe dein aktuelles Parent Theme

WordPress Child Theme erstellen mit Plugin

Im Tab „Eltern/Kind“ wählst du bei Schritt 1 „Aktion auswählen“ die Einstellung „Neues Kindthema ERSTELLEN“.

Anschließend wählst du in der Liste in Abschnitt 2 „Kindthema auswählen“ dein aktuell aktives Theme aus, für das du dein Child Theme anlegen möchtest, beispielsweise „Twenty Twenty-One“.

Klicke nun auf den „Untersuchen“ Button.

Das Plug-In prüft jetzt, ob dein Parent Theme die Erstellung von Child Themes zulässt und ob alles technisch in Ordnung ist.

3. Konfiguriere dein Child Theme

Child Theme Einstellungen

Ist die Prüfung erfolgreich, bekommst du eine (oder mehrere) grüne Erfolgsmeldungen.

Keine Sorge, es sieht hier zwar nach vielen Einstellungen aus, allerdings ist von Haus aus alles korrekt eingestellt. Du musst hier nichts verändern, außer du möchtest gewisse Dinge anders machen.

Schritt 4 gibt dir die Möglichkeit, den Child Theme Ordner zu benennen. Du kannst das aber so stehen lassen, wie es automatisch eingefügt wird (der Name des Parent Themes + „Child“).

In Schritt 5 wirst du gefragt, wo neue CSS-Styles gespeichert werden sollen. In den meisten Fällen ist das voreingestellte „Primäre Formatvorlage (style.css)“ die beste Wahl.

Bei Punkt 6 „Elternthema-Formatvorlagen-Handling auswählen“ (Elternthema ist synonym zu Parent Theme) kannst du das voreingestellte „Die WordPress Stil-Warteschlange benutzen“ ausgewählt lassen und auch die „Erweiterten Handling-Optionen“ musst du nicht umstellen.

4. (optional) Gib dem Child Theme einen Namen

Child Theme benennen & Beschreibung anlegen

Im nächsten Bereich (Schritt 7) kannst du dem Child Theme einen „besonderen“ Namen, eine Beschreibung und mehr zuweisen. Das ist alles optional.

5. Wichtige Einstellungen übernehmen & Child Theme erstellen

In Schritt 8 kannst du die Menüs, Widgets und andere Einstellungen aus dem Customizer in die Konfiguration des Child Themes übernehmen.

Diese Einstellung solltest du aktivieren, da sonst möglicherweise bei Updates deines Parent Themes gewisse Einstellungen verändert werden, welche du gerne beibehalten hättest.

Klicke jetzt bei Schritt 9 auf „Create New Child Theme“ und warte, bis das Child Theme erstellt ist.

6. Teste das Child Theme und aktiviere es

wordpress child theme prüfen

Wurde das Child Theme erfolgreich angelegt, bekommst du ganz oben auf der automatisch neu geladenen Seite eine grüne Erfolgsmeldung.

In dieser Meldung ist ein Link „Prüfen Sie Ihr Kindthema in der Voransicht vor der Aktivierung“, den du nun anklickst, um das WordPress Child Theme zu prüfen.

Klicke diesen Link an und du wirst in den WordPress Customizer geführt, in dem die Vorschau des neuen Child Themes aktiv ist.

Wenn nun alles so aussieht, wie du es dir wünscht (normalerweise sollte ja alles so aussehen, wie vorher mit dem Parent Theme), kannst du das Child Theme über den Button „Aktivieren und Veröffentlichen“ online stellen.

Manueller Upload per FTP

Alternativ gibt es noch die manuelle Methode, um ein WordPress Child Theme zu erstellen. Du brauchst dafür

Navigiere mit Hilfe deines FTP-Clients zum Verzeichnis „wp-content“ -> „themes“.

Erstelle im Verzeichnis (Verzeichnis und Ordner bedeutet das Gleiche) deines Themes einen neuen Ordner. Er sollte den gleichen Namen wie das Parent Theme erhalten, aber mit der angehängten Ergänzung -child, beispielsweise meintheme-child.

Achte darauf, dass der Verzeichnisname keine Leerzeichen enthält. Besteht er aus mehreren Wörtern, verbinde diese mit einem Bindestrich. Andere Sonderzeichen solltest du nicht verwenden.

In diesem Beispiel erstellst du nun mit der Hilfe deines Texteditors eine Datei namens „style.css“ auf deinem Rechner.

Kopiere in diese Datei den folgenden Code:

/*
Theme Name: Twenty Twenty Child
Theme URL: http://yourdomain.com
Description: Twenty Twenty Child
Theme Author: Your Name
Author URL: http://yourdomain.com
Template: twentytwenty
Version: 1.0.0
Text Domain: twentytwenty-child
*/

Diesen Text kannst du natürlich an dein genutztes Theme und deine Wünsche anpassen.

Am wichtigsten ist die Zeile „Template“. Über sie weiß WordPress, welches das Parent Theme deines Child Themes ist. Vergiss nicht, die fertige Datei zu speichern.

Möchtest du auch Funktionen des Themes verändern, erstellst du jetzt noch eine weitere Datei und nennst sie functions.php. Dort kopierst du diesen Code hinein:

<?php
add_action( 'wp_enqueue_scripts', 'enqueue_parent_styles' );
function enqueue_parent_styles() {
wp_enqueue_style( 'parent-style', get_template_directory_uri().'/style.css' );
}
?/>

Anschließend lädst du beide Dateien in den angelegten Child Theme Ordner hoch.

WordPress Child Theme per FTP erstellen
So könnte der Child Theme Ordner auf deinem Server aussehen.

Logge dich jetzt in dein WordPress Dashboard ein und navigiere unter „Design“ -> „Themes“. Hat alles geklappt, siehst du hier nicht nur das Parent Theme, sondern kannst auch dein Child Theme aktivieren.

Was ist eigentlich ein WordPress Child Theme?

Nutzen wir den schönen Namen als Metapher:

Ein Child Theme ist das Kind des Parent Themes, also der Mutter bzw. der Eltern. Dieses Kind übernimmt alles von seiner Mutter, bis es eigene Dinge lernt und diese umsetzt.

Genau so verhält es sich auch bei Child Themes.

WordPress Child Theme Beispiel Twenty Twenty
Das Child Theme ist aktiv, das Parent Theme darf aber nicht gelöscht werden!

Technisch gesehen ist es im Prinzip eine leere Hülle, die alles vom Parent Theme übernimmt.

Wenn du Änderungen an einer Datei des Themes vornehmen möchtest, kopierst du diese Datei von dem Parent Theme in das Child Theme und veränderst sie nach deinen Wünschen.

Bei einem Theme Update wird ausschließlich das Parent Theme aktualisiert, das WordPress Child Theme und somit auch deine Änderungen, bleiben unangetastet.

Ein WordPress Child Theme wird in einem eigenen Verzeichnis im „Themes“-Ordner gespeichert. Es besitzt eigene style.css und functions.php Dateien, anders gesagt genau die Dateien, in denen du üblicherweise Veränderungen am WordPress-Theme vornimmst.

Bei Bedarf kannst du weitere Dateien hinzufügen. Alle Änderungen, die du machst, werden nur im Child Theme gespeichert und bleiben somit von Updates deines Hauptthemes unangetastet.

Du kannst im WordPress Backend unter „Design“ das Child Theme aktivieren und deaktivieren, wie jedes andere Theme auch.

Ist es aktiv und ein Besucher ruft deine Website auf, lädt WordPress das Child Theme inklusive dessen Dateien und ruft anschließend alle fehlenden Stile und Funktionen des Parent Themes ab.

Das Parent Theme darf natürlich nicht gelöscht werden. Ein Child Theme ist eine Ergänzung, keine Ersatz!

Wann sollte ich ein Child Theme verwenden?

Eine Sache sorgt bei vielen WordPress-Nutzern und möglicherweise auch bei dir für Verwirrung:

Nicht jeder muss unbedingt ein WordPress Child Theme erstellen und nutzen, aber wann wird eins benötigt?

Ob du eines brauchst, hängt davon ab, ob du Änderungen in den Dateien deines Parent Themes vornehmen möchtest und auf welche Weise du das CSS deines Parent Themes anpasst.

Nutzt du den Customizer, die Optionen deines Themes oder ein Plugin für CSS Code, werden die Änderungen in die Datenbank geschrieben und somit bei einem Themeupdate nicht gelöscht und musst kein Child Theme verwenden.

Anders sieht es aus, wenn du Dateien verändern möchtest, die im Theme-Ordner gespeichert sind. Dazu zählen

  • Bearbeiten der CSS Styles in der style.css
  • Verändern einer der zahlreichen PHP-Vorlagen des Themes
  • Hinzufügen neuer Funktionen in der functions.php
  • Verändern der im Ordner des Themes liegenden Javascript-Dateien und Bilder

Trifft das auf dich zu, solltest du dir ein Child Theme in WordPress erstellen, damit du diese Dateien in dem Child Theme Ordner speichern und somit sichern kannst.


Jetzt weißt du, wie du ein WordPress Child Theme erstellen und konfigurieren kannst. Du kannst in diesem Child Theme nun Änderungen an den Dateien vornehmen, ohne dass sie bei Updates verloren gehen.

Nutzt du ein WordPress Child Theme und wenn ja, an welcher Datei nimmst du was für Änderungen vor? Hinterlasse mir einen Kommentar!


Jonas Tietgen

Dein WordPress Ninja mit 10+ Jahren Erfahrung, Gründer von WP Ninjas und SEO Nerd.

Jonas hilft Solopreneuren, ihre WordPress Websites selber überarbeiten, pflegen und optimieren zu können.

Schon seit er 14 ist, baut er Websites mit WordPress und arbeitet seit Jahren täglich mit WordPress. Dadurch hat er Erfahrung mit so ziemlich jedem Theme und Plugin, kennt WordPress auswendig und toppt das Ganze mit einer Liebe zu Webdesign (inklusive Webdesign-Studium) und SEO.

In über 120 Tutorials stellt er dir in seinem Blog sein gesamtes Wissen zur Verfügung, erweitert dein SEO-Wissen in seinem Search Effect Podcast, sowie dem Keyword-Magic-Workshop und unterstützt dich in Coachings und über seinen beliebten Mitgliederbereich.

Abseits von WordPress nerdet Jonas gerne über Gesundheit ab, macht viel Krafttraining und weiteren Sport und baut immer wieder spannende Website-Projekte wie bambuslife.de oder wattlife.de auf.


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