Um die Ladezeit einer Website zu messen, gibt es viele Vorgehensweisen und noch mehr Tools.
Aber, wieso ist das Messen und Optimieren der Ladezeit denn รผberhaupt wichtig?
Ganz einfach:
Wenn deine Websitebesucher lange auf die Website warten mรผssen, werden sie deine Website sehr schnell wieder verlassen. Somit werden sie mit Sicherheit auch keine Kunden bei dir, senden negative Signale an Google und sorgen somit zusรคtzlich auch fรผr schlechtere Rankings!
Misst und kennst du die Ladezeit, kannst du reagieren und optimieren.
Viele Tools zum Testen der Ladezeit bewerten die Website mit einem Punkte- oder Notensystem und ich kann dir sagen:
Das bringt dir gar nichts!
Wichtig ist, die tatsรคchliche Ladezeit in Sekunden und die Ursachen fรผr langsame Websites zu kennen.
Wieso die Google Pagespeed Insights und Punktesysteme nichts aussagen
Eines der bekanntesten Tools zum Testen der Ladezeit ist das Pagespeed Insights Tool von Google.
Dieses Tool gibt die Ergebnisse der abgefragten Seite fรผr die mobile und die Desktop Darstellung in einem Punktesystem von 0 bis 100 an.
Diese Punkte werden anhand gewisser Kriterien vergeben, die zwar Einfluss auf die Ladezeit haben, aber nicht alleine dafรผr verantwortlich sind.
Das Tool stellt leider die wichtigste Metrik fรผr die Ladezeit unter den Scheffel; die Ladezeit in Sekunden.
Um es einmal ganz einfach auszudrรผcken:
๐ง Eine hohe Punktzahl bedeutet nicht, dass die Website schnell lรคdt.
Eine niedrige Punktzahl bedeutet nicht, dass die Website langsam lรคdt.
Und genau darum geht es uns doch, wie lange die Website bei den Nutzern wirklich lรคdt.
Natรผrlich haben diese Punktesysteme und deren Kriterien ihre Daseinsberechtigung. Optimiert man die angegebenen Problemstellen, wirkt sich das in der Regel positiv auf die Ladezeit aus.
Ich mรถchte dir das abschlieรend noch mit einem Beispiel belegen:
Meine Website bekommt bei den Pagespeed Insights 65 Punkte. Kein sehr gutes Ergebnis also.
Teste ich aber nun die Ladezeit in Sekunden bei Pingdom (auf dieses Tool gehe ich gleich noch ein), sehe ich eine Ladezeit von unter einer Sekunde.
๐ง Punktesysteme geben beim Messen der Ladezeit keine klaren Auskรผnfte รผber die tatsรคchliche Ladezeit in Sekunden.
So misst du die korrekte Ladezeit deiner Website
Wie du in dem Screenshot oben schon gesehen hast, kann man die Ladezeit in Sekunden auch ganz einfach mit einem Online-Tool messen.
Mein Lieblings-Tool, das ich auch dir empfehle, ist der kostenlose Website Speed Test von Pingdom.
Mit diesem Speedtest bekommst du mehrere Daten angezeigt, welche die Ladezeit deiner Website betreffen:
- โBewertung im Punkte- und Notensystem (ja, auch hier)
- gesamte Seitengrรถรe
- Ladezeit in Sekunden
- Menge der Abfragen
- detaillierte Auflistungen der Abfragen
- โWaterfallโ Auflistung aller Abfragen
Optimiere die Ladezeit deiner Website und die Google Core Web Vitals mit meiner WP Rocket Anleitung!
Ladezeit messen
Um die Ladezeit mit dem Tool von Pingdom zu messen, gib einfach deine URL in das Feld ein und wรคhle bei dem Serverstandort โEurope โ Germany โ Frankfurtโ, bevor du auf โStart testโ klickst.
Damit du mรถglichst genaue Ergebnisse bekommst, solltest du mindestens fรผnf Tests zu unterschiedlichen Zeiten durchfรผhren, und daraus den Durchschnitt errechnen.
Das ist notwendig, da zu unterschiedlichen Zeiten auch verschiedene Lasten auf dem Server entstehen, da deine Website mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht alleine auf dem Server ist.
Im Anschluss findest du die erst einmal relevanteste Kennzahl in der Box โLoad timeโ, denn dort steht die Ladezeit der eingegebenen URL in Sekunden.
Diese Ladezeit stimmt natรผrlich nicht fรผr jeden einzelnen Benutzer, der die Website aufruft, da die Geschwindigkeit der Internetverbindung natรผrlich eine groรe Rolle spielt.
Nichtsdestotrotz bekommst du hier einen Wert angezeigt, anhand dessen du entscheiden kannst, ob eine Optimierung deiner Ladezeit notwendig ist und vor allem, ob die Optimierung eine hohe Prioritรคt haben sollte.
๐ง Die relevanteste Kennzahl beim Messen der Website Ladezeit ist die tatsรคchliche Ladezeit in Sekunden. Bei Pingdom findest du sie in der Box โLoad timeโ.
Was ist denn eine โguteโ Ladezeit?
Um die angezeigte Ladezeit in der โLoad timeโ Box รผberhaupt einordnen zu kรถnnen, mรผssen wir erst einmal klรคren, was genau eine โguteโ Ladezeit ist.
Natรผrlich ist das persรถnliche Empfinden einer guten Ladezeit bei jeder Person anders. Dass aber eine mรถglichst kurze Ladezeit groรen Einfluss auf Conversionraten hat und somit extrem wichtig fรผr den Nutzer ist, wurde in verschiedenen Case Studies gezeigt.
Google hat in einer Studie Zahlen dazu verรถffentlicht, welchen Einfluss die Ladezeit bei Aufrufen von Mobilgerรคten hat.
Hier die Auflistung der Ladezeit-Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit eines Absprunges des Nutzers:
1-3 Sekunden Ladezeit erhรถhen die Absprung-Wahrscheinlichkeit um 32%
1-5 Sekunden Ladezeit erhรถhen die Absprung-Wahrscheinlichkeit um 90%
1-6 Sekunden Ladezeit erhรถhen die Absprung-Wahrscheinlichkeit um 106%
1-10 Sekunden Ladezeit erhรถhen die Absprung-Wahrscheinlichkeit um 123%
Meine persรถnliche Einschรคtzung ist folgende:
0-2 Sekunden Ladezeit = รผberdurchschnittlich und sehr gut
2-4 Sekunden Ladezeit = durchschnittlich und optimierungsbedรผrftig
4-x Sekunden Ladezeit = unterdurchschnittlich und dringend zu optimieren
๐ง Wenn die Ladezeit deiner Website รผber zwei Sekunden liegt, musst du handeln und optimieren!
Was die Zahlen beim Pingdom Speedtest bedeuten
Wie oben schon genannt und im Screenshot gesehen, gibt es bei dem Speedtest von Pingdom auรer der โLoad timeโ noch weitere Zahlen und Daten. Was diese bedeuten und wie sie einzuschรคtzen sind, erfรคhrst du hier:
Load time (Ladezeit)
รber die Ladezeit-Kennzahl haben wir ja im vorherigen Abschnitt bereits ausfรผhrlich gesprochen. Sie gibt die tatsรคchliche Ladezeit der Website in Sekunden an.
Performance grade (Leistungs-Note)
Hier haben wir mal wieder eine Punktzahl, die anhand gewisser Kriterien ermittelt wird. Wie diese Noten einzuordnen sind, hast du ja oben bereits gelesen, daher gehe ich hier nicht nochmal darauf ein.
Page size (Seitengrรถรe)
In dieser Box wird dir die Grรถรe der analysierten Webseite angezeigt. Es werden also sรคmtliche Dateien, die fรผr diese Seite geladen werden, zusammengerechnet. Logischerweise sorgt eine grรถรere Seite fรผr lรคngere Ladezeiten als kleinere.
Requests (Abfragen)
Jede Datei, die fรผr eine Webseite geladen wird, sorgt fรผr eine Abfrage. Wenn also deine Plugins und dein Theme zusammen 50 verschiedene Dateien laden und du zusรคtzlich fรผnf Bilder auf der analysierten Webseite hast, sind das insgesamt 55 Abfragen.
Da fรผr jede Abfrage der Server kontaktiert wird und reagieren muss, ist auch hier eine niedrigere Zahl besser, als eine hohe.
File requests (Dateiabfragen)
Scrollst du etwas weiter nach unten kommst du zu den โFile requestsโ mit der sogenannten โWaterfallโ Auflistung sรคmtlicher geladener Dateien und deren Ladezeiten.
Auch wenn es etwas รผberfordernd aussieht, hilft dir diese Ansicht sehr!
Hier kannst du sehen, wie groร die Ladezeit (eingeteilt in die verschiedenen Stadien) der einzelnen Abfragen ist. Je lรคnger der Balken bei einer Abfrage, desto lรคngere die Ladezeit.
Fรคhrst du mit der Maus รผber einen Balken, wird er verlรคngert dargestellt, um dir die Ladezeit eingeteilt in die verschiedenen Stadien anzuzeigen. Ich werde hier nun nicht auf die einzelnen Stadien eingehen, da das deutlich zu technisch wird und auch nicht notwendig ist.
Erkenne, ob dein Server langsam ist
Worauf du hier bei dieser Darstellung achten solltest, ist die โWait timeโ (der gelbe Teil der Balken). Diese Kennzahl gibt an, wie lange der Server benรถtigt, um die Anfrage des Nutzers zu verarbeiten.
Schaue dir mal an, wie hoch bei der ersten angezeigten Abfrage die โWait timeโ ist. Sollte sie hรถher sein als 700ms, solltest du dringend den Hoster wechseln, denn dann ist der Server deines Hosters sehr langsam.
Richtig gute Hoster wie beispielsweise Raidboxes haben sehr schnelle Server und eine โWait timeโ von gerade mal um die 50ms.
๐ง Fahre mit der Maus รผber den ersten Balken und schau dir die Dauer der โWait timeโ an. Ist diese hรถher als 700ms, ist der Server deines Hosters sehr langsam. Sehr gute Hoster liegen hier bei unter 100ms.
Wenn du den Hoster wechseln mรถchtest, schaue in meinem WordPress Hosting Vergleich vorbei und finde mit dem Quiz heraus, welcher Hoster fรผr dich perfekt ist.
Raidboxes* beispielsweise ist komplett auf das Hosting von WordPress Websites ausgelegt und bietet tolle Mรถglichkeiten, wie das einfache Staging einer Website, automatische Updates und tรคgliche Backups. Der deutsche Support per Chat und Telefon ist der beste, den ich bisher erlebt habe.
All-inkl* ist eher ein allround-Hoster, der aber ebenfalls schnelle Server anbietet, die fรผr das Hosting von WordPress Websites geeignet sind. Der telefonische Support ist hier auch echt gut und auf deutsch.
Sehr gerne kann ich den Umzug zu einem neuen Hoster fรผr dich vornehmen. Dadurch hast du keinerlei Aufwand, es gibt keine Probleme und alles funktioniert reibungslos!
๐ฅKlingt gut oder? Du kannst dich zurรผcklehnen und ich mache den Umzug fรผr dich!
Klicke einfach hier und schreibe mir eine E-Mail!
Identifiziere langsame externe Abfragen
Mittlerweile gibt es aufgrund der DSGVO nicht mehr so viele externe Abfragen, wie das frรผher der Fall war.
Externe Abfragen sind Aufrufe von Dateien, die nicht auf dem eigenen Server liegen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man das Opt-In Formular fรผr den Newsletter von dem Newsletter-Tool einbettet, statt es in WordPress selber zu erstellen. Bei diesem Vorgehen wird beim Aufruf der Seite natรผrlich eine Anfrage an den Server des Newsletter-Tools gestellt, welcher dann die entsprechenden Daten senden muss.
Klassische Beispiele fรผr solche externen Abfragen sind:
- ProvenExpert Badges
- Google Fonts
- Newsletter Opt-In Formulare
- Google Tag Manager
- Google Analytics
- Facebook Pixel
- Bloggerei Badges
Solche Abfragen benรถtigen bei guten Anbietern wie Google oder ProvenExpert in der Regel nicht viel Zeit. Allerdings gibt es externe Abfragen, die manchmal fรผr eine sehr hohe Ladezeit sorgen, da sie alleine im Sekundenbereich liegen.
Du erkennst externe Abfragen daran, dass in der Waterfall Auflistung in der ersten Spalte โFileโ nicht deine Domain steht, sondern eine andere wie beispielsweise fonts.googleapis.com oder connect.facebook.net.
๐ง Prรผfe, ob du externe Aufrufe beim Laden deiner Website verursachst, die sehr langsam sind. Schaue dafรผr in dem Waterfall in die erste Spalte โFileโ und achte auf Dateien, die nicht von deiner Domain geladen werden.
Die Schritte nach dem Messen der Ladezeit
Die Ladezeit zu messen ist der erste Schritt. Anschlieรend musst du dich anhand der gemessenen Zahlen entscheiden, was als nรคchstes zu tun ist.
Wenn deine Ladezeit unter zwei Sekunden liegt, ist eine Optimierung nicht unbedingt notwendig. Nichtsdestotrotz kann auch hier noch einiges rausgeholt werden, um mรถglicherweise sogar unter eine Sekunde zu kommen.
Liegt die Ladezeit รผber zwei Sekunden, solltest du auf jeden Fall Maรnahmen ergreifen!
Es gibt viele Stellschrauben, an denen du drehen kannst:
- Bildoptimierung
- Hosterumzug
- Komprimierung
- Caching
- Lazy-Loading
- Minimierung
- Abfragen reduzieren
- Externe Abrufe optimieren
Wie steht es um deine Ladezeit?
Schreibe die Ladezeit deiner Website in die Kommentare und lasse uns gerne wissen, welche Maรnahmen zur Optimierung du bereits vorgenommen hast!