Bekommst du in deinem WordPress Backend unter „Werkzeuge“ → „Website Zustand“ das kritische Problem „Automatisch geladene Optionen können die Leistung beeinflussen“ angezeigt und möchtest das gerne beheben?
Diese Meldung erscheint, da zu viele automatisch geladene Optionen die Ladezeit deiner Website negativ beeinflussen können.
In diesem Ratgeber führe ich dich durch die Schritte, die ich selbst auf meinen eigenen und Kunden-Websites zur Behebung des Problems durchgehe.
Was sind diese automatisch geladenen Optionen?
WordPress speichert Einstellungen und Informationen – die sogenannten Optionen – in der Datenbank. Dort gibt es eine Tabelle mit dem Namen „wp_options“, in der diese Optionen abgelegt werden.
Optionen können zum Beispiel Dinge wie den Namen deiner Website, die Spracheinstellungen, Site- und Home-URL oder andere Daten enthalten, die vonWordPress, Plugins oder Themes genutzt werden.
Diese Optionen können automatisch bei jedem Seitenaufruf geladen werden (was in der Datenbank als „yes“ Wert im „autoload“-Feld gespeichert wird).
Bei jedem Seitenaufruf werden also all diese Informationen geladen, egal ob sie genutzt werden, oder nicht.
Wird die Speichergröße dieser Optionen zu groß, bekommst du die entsprechende Meldung in WordPress:
Automatisch geladene Optionen können die Leistung beeinflussen
Automatisch geladene Optionen sind Konfigurationseinstellungen für Plugins und Themes, welche bei jedem Seitenaufruf in WordPress automatisch geladen werden. Sind zu viele automatisch geladene Optionen vorhanden, können sie deine Website verlangsamen. Deine Website hat 2607 automatisch geladene Optionen (Größe: 1 MB) in der Optionstabelle, was dazu führen kann, dass deine Website langsam ist. Du kannst die Optionen, die von deiner Datenbank automatisch geladen werden, überprüfen und alle Optionen entfernen, die von deiner Website nicht mehr benötigt werden.
Da diese Optionen bei jedem Seitenaufruf geladen werden, haben sie einen Einfluss auf die Ladezeit.
Entgegen der suggerierten Dringlichkeit der kritischen Meldung in WordPress belasten diese automatisch geladenen Optionen die Ladezeit in den meisten Fällen nur sehr minimal. Erst, wenn die Gesamtgröße der automatisch geladenen Optionen bei mehr als einem MB liegt, besteht wirklich dringender Handlungsbedarf.
Woher kommen diese vielen automatisch geladenen Optionen?
Leider räumen nicht alle Plugins und Themes all ihre gespeicherten Daten nach dem Löschen auf.
Das sorgt dafür, dass insbesondere bei länger bestehenden Websites oder nach häufigem Ausprobieren neuer Plugins & Themes eine Menge Daten zurückbleiben, die eben auch in Form von Optionen mit autoload in der Datenbank gespeichert bleiben.
All diese Daten werden weiterhin bei jedem Laden der Website aufgerufen, obwohl sie keinerlei Funktion haben und belasten somit die Ladezeit.
Wie oben schon geschrieben, mache ich mir bei einer Größe der automatisch geladenen Optionen von bis zu einem MB keinerlei Gedanken, dass die Auswirkung auf die Performance der Website negativ ist.
Wenn sie aber darüber liegt und Richtung 1-5 MB geht, solltest du dich um die Bereinigung kümmern.
Automatisch geladene Optionen bereinigen
Während du automatisch geladenen Optionen direkt in der Datenbank per phpMyAdmin bearbeiten kannst, indem du verschiedene SQL-Befehle nutzt, empfehle ich dir das Vorgehen mit Hilfe eines Plugins.
Dieses Vorgehen ist für Einsteiger und Fortgeschrittene einfacher umzusetzen und etwas risikoärmer, als mit SQL-Befehlen direkt in der Datenbank herumzupfuschen.
Bevor du mit der Bereinigung beginnst, lege auf jeden Fall ein Backup deiner Datenbank an. Das kannst du mit dem Backup-Plugin deiner Wahl machen (du kannst auch einfach die gesamte WordPress Installation sichern).
Bei falschen Änderungen in der Datenbank kannst du Teile deiner Website oder auch die gesamte Seite abschießen.
1. Lege ein Backup deiner Datenbank / Website an
Als Erstes legst du ein Backup deiner Datenbank oder gesamten Website an.
Ich weiß, ich habe das oben schon in der Warnungs-Box geschrieben, es ist aber so wichtig, dass ich es hier einfach nochmal als ersten Schritt erwähnen möchte.
2. Installiere das „Advanced Database Cleaner“ Plugin
Es gibt eine kostenlose Version des „Advanced Database Cleaner“ Plugins, mit der du arbeiten kannst, ich persönlich arbeite aber lieber mit der Pro-Version* und empfehle es dir ebenfalls.
In der Pro-Version* hilft das Plugin unter anderem zu erkennen (mehr oder weniger genau), zu welchem Plugin oder Theme die Optionen gehören, bevor du sie löschst.
Zudem zeigt es dir „orphaned tables“ an, also Tabellen, die zu keinem Plugin oder Theme mehr gehören.
Da die Advanced Database Cleaner Pro* in einem Lifetime-Kauf für gerade mal 39 $ verfügbar ist (für die Nutzung auf zwei Websites), war das für mich ein No-Brainer und ich würde dir ebenfalls dazu raten.
Diese Anleitung enthält einzelne Maßnahmen, die nur in der Pro-Version verfügbar sind. Je weniger du dich mit Datenbanken auskennst, desto sinnvoller ist eine Investition in die Pro-Version.
Installiere dir jetzt also entweder die kostenlose oder die Pro-Version. Hier ist eine Anleitung, wie du ein WordPress Plugin installierst.
3. Öffne das Advanced Database Cleaner Dashboard & starte einen Scan
Du findest in deinem WordPress Menü einen neuen Eintrag „WP DB Cleaner“. Klicke ihn an und du kommst in die Oberfläche des Plugins.
Im Reiter „Options“ finden wir unsere automatisch geladenen Optionen:
Starte jetzt mit dem Klick auf „Scan options“ eine Analyse, damit die Optionen analysiert werden und untersucht wird, ob sie „Orphans“ sind und zu welchem Plugin oder Theme sie gehören:
4. Setze einen Filter für autoload und sortiere nach Größe
Keine Sorge, du musst jetzt nicht alle gefundenen Optionen durchgehen. Häufig spielt sich das im Bereich mehrerer tausend Optionen ab, daher gehen wir pragmatisch vor:
Setze zunächst den Filter bei „Autoload“ auf „Yes“ und klicke anschließend in der Tabelle zweimal auf die Spalte „Size“, damit nach Größe sortiert und zuerst die größten Optionen angezeigt werden:
5. Lösche nicht benötigte Optionen
Jetzt geht es an den schwierigsten und wichtigen Part: Die nicht benötigten Optionen aussortieren.
Du gehst also die Liste der Optionen durch und entscheidest, ob du sie löschst oder nicht.
Bei deiner Analyse der Optionen und der Entscheidung, was du löschst und was nicht, gibt es zwei wichtige Dinge zu beachten:
Die „Belongs to“ Einschätzung ist nicht immer genau
Das Plugin hat in dem Scan versucht zu erkennen, zu welchem Plugin, Theme oder dem WordPress Core die Optionen gehören. Hinter manchen Einstufungen siehst du eine Prozentzahl, wie sicher diese Einschätzung ist.
Immer wieder passen diese Einstufungen überhaupt nicht, daher solltest du ihnen nicht blind folgen.
In meinem Beispiel siehst du, dass offensichtlich zu anderen Plugins gehörende Optionen falsch eingestuft wurden:
- „rum_debug“ gehört zu Remove Unused Media und nicht zum WP Table Builder Plugin.
- „monsterinsights_get_profiles“ und „monsterinsights_report_overview_top_content“ gehören offensichtlich zum MonsterInsights Plugin, nicht zu Real Cookie Banner oder Perfmatters
Vertraue der Zuordnung der Optionen zu Plugins & Themes nicht blind, hier ist die Erkennung häufig fehlerhaft.
Versuche selbst die Optionen Plugins & Themes zuzuordnen
Anhand des „Option name“ kannst du häufig erkennen, zu welchem Plugin oder Theme diese Option gehört. Wenn du das Plugin oder Theme nicht mehr im Einsatz hast, kannst du diese Option löschen.
Die Namen der Optionen beinhalten häufig entweder den Namen eines Themes oder Plugins, die Initialen oder auch den Namen oder die Initialen des Herstellers.
Hier ein paar Beispiele von Optionen und ihren dazugehörigen Plugins bzw. Themes, damit du das Muster besser verstehst und selber erkennen kannst:
- et_divi → steht für den Hersteller „Elegant Themes“ und das Theme „Divi“
- wphb_scripts_collection → steht für das „WordPress HummingBird“ Plugin
- ez-toc-settings → steht für das „Easy Table of Contents“ Plugin
- rum_log → steht für das „Remove Unused Media“ Plugin
Tipp:
Wenn du eine Option von einem Plugin oder Theme entdeckst und sie nicht mehr im Einsatz hast, nutze die Suche, um nach weiteren Optionen dieses Plugins oder Themes zu suchen. Wo eine ist, sind häufig noch weitere.
Du kannst auch mit der Maus über die Spalte „Value“ fahren und siehst so die zu der Option gehörigen Einträge. Häufig weisen sie darauf hin, von welchem Plugin oder Theme diese Option gesetzt wurde:
Wenn du hier einige der größten Optionen löschst und dann noch den oben hervorgehobenen Trick der Suche nach weiteren Optionen eines bestimmten, nicht mehr installierten Plugins oder Themes einsetzt, wirst du recht schnell eine Menge Speicherplatz freimachen.
Und dazu wirst du natürlich dafür sorgen, dass die kritische WordPress Meldung, wegen derer du überhaupt erst hier bist, verschwindet bzw. unter den „bestandenen Tests“ angezeigt wird:
Die automatisch geladenen Optionen sind akzeptabel
Automatisch geladene Optionen sind Konfigurationseinstellungen für Plugins und Themes, welche bei jedem Seitenaufruf in WordPress automatisch geladen werden. Sind zu viele automatisch geladene Optionen vorhanden, können sie deine Website verlangsamen. Deine Website hat 2342 automatisch geladene Optionen (Größe: 704 kB) in der Options-Tabelle, was akzeptabel ist.
Fazit: Ich habe die automatisch geladenen Optionen in WordPress bereinigt und du bekommst das auch hin!
Zunächst noch einmal die Info:
Wenn du die kritische Meldung „Automatisch geladene Optionen können die Leistung beeinflussen„, angezeigt bekommst, ist das erst einmal nicht schlimm.
Meiner Erfahrung nach beeinflussen diese Optionen erst wirklich dann die Leistung bzw. Ladezeit, wenn sie (deutlich) über 1 MB groß sind.
Das Aufräumen der automatisch geladenen Optionen kannst du per SQL-Befehle über phpMyAdmin machen, oder mit der Hilfe eines Plugins. Ich empfehle das Vorgehen per Plugin, außer du kennst dich gut mit Datenbanken und SQL aus.
So oder so, lege dringend ein Backup deiner Datenbank an, bevor du hier eingreifst. Die Datenbank ist sehr empfindlich und kann schnell für eine kaputte Website sorgen.
Mit dem Plugin „Advanced Database Cleaner Pro“ kannst du die automatisch geladenen Optionen einsehen, einstufen zu welchem Plugin oder Theme sie gehören und sie löschen, wenn du diese nicht mehr im Einsatz hast.
Gehe pragmatisch vor und lösche zunächst die größten Optionen, du musst nicht Tausende durchgehen. Hast du einiges gelöscht, wird WordPress dir im Website-Zustand anzeigen, dass deine automatisch geladenen Optionen akzeptabel sind.
Kann es sein, dass in der freien Version, die Möglichkeit zum Scannen von „verwaisten Optionen“ gar nicht gegeben ist? Bei mir ist der Button jedenfalls ausgegraut und es kommt der Tooltip: „Bitte erweitere auf Pro, um verwaiste Optionen zu kategorisieren und zu erkennen“.
Die installierte Version ist Advanced DB Cleaner 3.1.5
Moin Christian,
ja genau, das ist eine Funktion der Pro-Version, die in der kostenlosen Version nicht funktioniert.
Ok, dann habe ich deinen Artikel beim Lesen vielleicht falsch verstanden.
D.h. die freie Version ist für die Behebung des Problems, das der Artikel beschreibt tatsächlich nicht geeignet. Richtig verstanden?
Doch, auch mit der kostenlosen Version ist das möglich. Allerdings zeigt sie dir eben nicht die verwaisten Optionen an, du musst also selber entscheiden und wissen, was weg kann.
Hier nur noch zur Info: Auch wenn es in der Pro-Version als „verwaist“ angezeigt wird, ist das nicht unbedingt korrekt. Die Erkennung ist nicht 100 %.